Das Weggli ist in der ganzen Schweiz verbreitet, trägt aber nicht immer den gleichen Namen. In der Romandie heisst es „pain au lait“ oder „petit pain au lait“, im Tessin „michetta al latte“ oder „panino al latte“. In Unterwalden hält sich teilweise bis heute der Begriff „Mutschli“ und im Bündnerland ist die Bezeichnung „Milchbrötli“ gang und gäbe. In Basel wird das Weggli „Schwöbli“ genannt. Eine Persiflage auf zugewanderte schwäbische Bäcker, die sich als tüchtige Fachleute im baslerischen Bäckergewerbe einbrachten. Die Basler nennen das Weggli zudem humorvoll wie sie sind „Fudiweggli“!
Aus dem Weggli-Teig werden noch weitere Kleingebäcke hergestellt. Unter anderem Murren, die im Gegensatz zum Weggli eher länglich-oval geformt sind und eine gezackte Oberfläche aufweisen. Die Weggli werden aus einem Weissmehl-Hefeteig hergestellt und sind 50 bis 60 Gramm leicht. Typisch sind ihre rundliche Form und die tiefe Furche in der Mitte.
Die erste Weggli-Erwähnung geht in’s 16. Jahrhundert zurück und ist im fünfzehnten Band des Idiotikons (1999) zitiert. Darin geht es um einen Beschluss, der Wirten und Köchen nicht mehr erlaubte, „…wysse Weckli (zu) bachen und den Gesten geben.“ Laut Albert Spycher, der näher auf diesen Beschluss eingeht, war der Grund für das Verbot, dass für die Herstellung von „wysse Weckli“ die „Weissbäcker“ zuständig waren. Weil reines Weissmehl damals sehr teuer und begehrt war, handelte es sich bei Gebäcken wie dem „Weckli“ um von der (städtischen) Oberschicht konsumierte Luxusbackwaren. Es liegt auf der Hand, dass die Weissbäcker keine Freude an Konkurrenz von Wirten und Köchen in diesem lukrativen Sektor hatten.
Heute wird das Weggli zwar nicht mehr als Luxusgebäck betrachtet, für viele ist es aber immer noch etwas ganz Spezielles – vor allem in Verbindung mit einem Schoggistängeli. Die Weggli werden heutzutage von den Bäckern oftmals auch als Sandwiches in verschiedenen Variationen angeboten.
Auch im Schweizerischen Sprachgebrauch hat das Weggli seinen festen Platz. So gibt es die Redewendung „die gehen weg wie warme Weggli“ – wenn z.B. ein Produkt sehr gut läuft. Oder die Redewendung „den Fünfer und das Weggli wollen“ – wenn jemand sich zwischen zwei Dingen nicht entscheiden kann und am liebsten beide hätte.
Dies ist kein Beitrag für Eilige, die so schnell und unaufgeregt wie möglich ein luftiges Vollkornbrot fabrizieren möchten. Dies ist eine Anleitung für Brotenthusiasten und Besitzer einer aktiven Weizensauerteigkultur. Solche, die sich in die Materie der reinen Vollkornbrote eindenken möchten und bereit sind, ein bisschen herumzupröbeln. Sie werden schlussendlich mit einem unglaublich köstlichen, gesunden und [...]
Was jetzt genau ein Lievito Madre - oft unter der Abkürzung LM unterwegs - ist und worin der Unterschied zu einem "normalen" Sauerteig besteht , darüber wird viel diskutiert und spekuliert. Für manche gibt es nämlich auch gar keinen Unterschied. Dazu gibt es noch länderspezifische Begriffsverständnisse. Ein Italiener versteht unter einem Lievito Madre - was [...]
Ruchmehl – typisch schweizerisch! „Und bringsch mer no es Pfünderli vom Beck, gäll!“ Das pflegte meine Mutter mir als Kind hinterher zu rufen, wenn ich für sie im Dorf ein paar Besorgungen machen musste. Dieses 500g schwere, längliche, herrlich duftende Brot bestand aus Ruchmehl und oft habe ich es schon auf dem Nachhauseweg angeknabbert. Es [...]
Weggli – Schweizer Geschichte
Das Weggli ist in der ganzen Schweiz verbreitet, trägt aber nicht immer den gleichen Namen. In der Romandie heisst es „pain au lait“ oder „petit pain au lait“, im Tessin „michetta al latte“ oder „panino al latte“. In Unterwalden hält sich teilweise bis heute der Begriff „Mutschli“ und im Bündnerland ist die Bezeichnung „Milchbrötli“ gang und gäbe. In Basel wird das Weggli „Schwöbli“ genannt. Eine Persiflage auf zugewanderte schwäbische Bäcker, die sich als tüchtige Fachleute im baslerischen Bäckergewerbe einbrachten. Die Basler nennen das Weggli zudem humorvoll wie sie sind „Fudiweggli“!
Aus dem Weggli-Teig werden noch weitere Kleingebäcke hergestellt. Unter anderem Murren, die im Gegensatz zum Weggli eher länglich-oval geformt sind und eine gezackte Oberfläche aufweisen. Die Weggli werden aus einem Weissmehl-Hefeteig hergestellt und sind 50 bis 60 Gramm leicht. Typisch sind ihre rundliche Form und die tiefe Furche in der Mitte.
Die erste Weggli-Erwähnung geht in’s 16. Jahrhundert zurück und ist im fünfzehnten Band des Idiotikons (1999) zitiert. Darin geht es um einen Beschluss, der Wirten und Köchen nicht mehr erlaubte, „…wysse Weckli (zu) bachen und den Gesten geben.“ Laut Albert Spycher, der näher auf diesen Beschluss eingeht, war der Grund für das Verbot, dass für die Herstellung von „wysse Weckli“ die „Weissbäcker“ zuständig waren. Weil reines Weissmehl damals sehr teuer und begehrt war, handelte es sich bei Gebäcken wie dem „Weckli“ um von der (städtischen) Oberschicht konsumierte Luxusbackwaren. Es liegt auf der Hand, dass die Weissbäcker keine Freude an Konkurrenz von Wirten und Köchen in diesem lukrativen Sektor hatten.
Heute wird das Weggli zwar nicht mehr als Luxusgebäck betrachtet, für viele ist es aber immer noch etwas ganz Spezielles – vor allem in Verbindung mit einem Schoggistängeli. Die Weggli werden heutzutage von den Bäckern oftmals auch als Sandwiches in verschiedenen Variationen angeboten.
Auch im Schweizerischen Sprachgebrauch hat das Weggli seinen festen Platz. So gibt es die Redewendung „die gehen weg wie warme Weggli“ – wenn z.B. ein Produkt sehr gut läuft. Oder die Redewendung „den Fünfer und das Weggli wollen“ – wenn jemand sich zwischen zwei Dingen nicht entscheiden kann und am liebsten beide hätte.
Quelle: www.kulinarischeserbe.ch
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